Donnerstag, 28. Februar 2013

Highlights: Autobiografische Comics

 

Über 3000 Comics sind im Archiv von myComics.de online!
Darunter finden sind viele geniale Beiträge, die dann bei der Vielzahl von neuen Comics oft etwas in den Hintergrund rücken. Aus diesem Grund haben wir letztes Jahr die "Archivseite" eingerichtet, bei der bei jedem Aufruf eine Zufallsauswahl von Comics erscheint: myComics - aus dem Archiv

Neu: Highlightserie
Weil die Spaziergänge durch das Archiv oft wirklich lohnend und spannend sind, starten wir jetzt eine eigene "Highlights"-Reihe, bei der wir das Archiv nach Genre durchforsten, von A wie Abenteuer über M wie Mystery bis zu W wie Western. Ausgewählt werden jeweils die 30 beliebtesten Titel, unabhängig davon wann sie hochgeladen wurden, oder ob es Verlags- oder Usercomics sind.

Highlights: Historisch
Bereits letzte Woche ging die erste Highlights-Seite online, dabei standen die Historischen Comics im Blickpunkt. Die Übersicht ist noch hier online: Highlights: Historische Comics. Dort lagen mit "Manara", "Caligula" und "Einar, der Wikinger" die Verlagscomics auf den vorderen Rängen.

Highlights: Autobiografisch
Von den historischen Highlights geht es nun weiter zu den autobiografische Comic-Highlights, und hier liegen die myComics-Mitglieder ganz vorne: Schlogger mit dem ersten Originalbeitrag "Danach", dann kommt die Graphic Novel von Sarah Glidden - und dann geht es direkt weiter mit 2 Wettbewerbgewinnern: Dachma und ihrem 24-Stunden-Beitrag "Ich wollte doch Grafiker werden" - und Sarah Burrini mit ihrem Sondermann-Beitrag 2012: "Das Leben ist kein Ponyhof".

Insgesamt geht der Blick bei den Autobiografischen Comics weit über den Schreibtisch: von Kindheitserinnerungen aus dem "Monsterwald" und "Clint Eastwood"-Gespräche unter Kumpeln bis zu Reiseberichten aus China und Gedanken zur Deutschen Einheit. Auch vom Datum ist es eine bunte Mischung. Comics von 2011, 2012 und 2013 finden sich auf dieser Extraseite. Viel Spaß beim Lesen und (Wieder)-Entdecken!


Dienstag, 26. Februar 2013

Interview mit Walterscheid ("Schwarze Tage")



"Krudes Zeug" - betitelt Walterscheid seine "Schwarze Tage"- Webcomics. Sein erster Beitrag auf myComics war "Vaterfreuden" - das war im März 2012. Seitdem gingen über 50 Beiträge von ihm online, darunter auch eine Serie von Vaterfreuden der außerirdischen Art: "Lady Grey und Bär bekommen Nachwuchs. Ganz ehrlich! Ich kann nur jedem empfehlen, sich ebenfalls ein Bärlien nach Hause zu holen! Es ist knuffig, weichfellig, schmusig, “a boneless pile of fur”. 

Der erste Auftritt des Bärliens ins Comicform war "BÄRLIENS Birthday - Schwarze Tage", und war auch einer der Beiträge, die für den myComics-Einseiter-Wettbewerb ausgewählt wurden.

Beim Wettbewerb wurde es dann richtig spannend, zur Halbzeit lagen Walterscheids "Bärlien" zusammen mit LiddlBuddhas "Im Netz der Spinne" gemeinsam auf Platz 1, und eine ganze Zeit sah es so aus, als würde dies der erste Wettbewerb mit doppeltem ersten Platz. Am Ende hat das Bärlien gesiegt - was dann zu dieser Szene mit Lady Grey führte:
 ...die Antwort in: Schwarze Tage: Karma
Nachdem der Kronleuchter dann glücklicherweise doch hielt, haben wir Walterscheid zu seinen "Schwarzen Tagen", seiner eigenen Comicgeschichte und seinen aktuellen Projekten interviewt:

Woher kam die Idee zu „Bärliens Birthday“ beziehungsweise zu der Serie der Bärliens-Episoden?

Wie alle Ideen. Sie war einfach da. Meine Freundin und ich werfen uns ständig kleine Schnipsel hin und her, eine Bemerkung über das Wetter, irgend etwas. „Hey, die Eier, die du vorgestern wegwerfen wolltest, haben gerade ihre Unabhängigkeitserklärung verkündet…“ - so was. Daraus wachsen dann Geschichten. Offensichtlich sind wir beide Fans von ALIEN. „Bär bekommt ein Bärlien und Grey ist die Hebamme!“ „Oh, und es frisst Zalando-Boten, lässt aber die Pakete heil…“ Die gesamte Bärlienstory bis zur traurigen Trennung war in etwa zehn Minuten fertig, inklusive aller Dialoge.

Es ist wie Atmen. Da kommt an einem Abend manchmal genug für ein ganzes Album zusammen. Wir ergänzen uns da auf das Vortrefflichste. Ich sehe mehr die Bilder, die Einstellungen und die Farben vor mir. Sie hat das Gespür für die Beziehungen untereinander, die Dialoge, das, was unsere Viecher antreibt.

Schwarze Tage: Schwiegermama ante Portas
Leider kürze ich diese Geschichten dann immer bis auf einige Gags zusammen, um wenigstens einmal die Woche einen Strip hoch laden zu können und mit einer Idee vor dem nächsten Winter fertig zu werden. Aber übers Bärlien würde ich gerne mehr erzählen. Ich glaube, der kleine Kerl hat noch einen weiten Weg vor sich. Wer hätte denn nicht gerne ein kleines Bärlien zuhause?

In deinem Comicblog „Schwarze Tage“ schreibst du: „Dieses Blog begann als krude Aneinanderreihung verschiedener wirrer Ideen und Cartoons, nimmt aber mehr und mehr den Raum eines latentpseudosemiautobiographischen Tagebuchs ein.“ – seit wann gibt es die Schwarzen Tage, und wie haben sie sich im Lauf der Zeit entwickelt? Und wie schwierig es ist, „Muhtiger“ zu sein? 

SCHWARZE TAGE gibt es seit 2006 in Form von Cartoons, von denen einige der etwas Besseren auf schwarzschrift.de überlebt haben, nachdem ich das ganze Konzept vor einiger Zeit umgeworfen habe und dabei auch von blogger.de auf Wordpress umgezogen bin.

Warum? Wegen LADY GREY. Dieses Schaf war plötzlich da und bestand darauf, ihre Lebensgeschichte gezeichnet zu bekommen. Nicht in Cartoons, sondern bitte gleich in mehreren epischen, großformatigen Hardcoveralben.



Weil die aber viel Zeit brauchen, musste eine Interimslösung her. Also hat es successive an der Verdrängung aller anderen störenden Elemente um sich herum gearbeitet. Erst flogen die Cartoons raus, daraufhin gab es kleine Episoden mit Schaf und geduldeten „Freunden“, weil niemand, nicht mal das Schaf, gerne alleine ist.



Mittlerweile handelt SCHWARZE TAGE vom „Muhtiger“, dem streifenlosen, ängstlichen Tiger, der zusammen mit dem blinden, pyromanischen Puma, dem winterschlafresistenten Bär und eben Lady Grey in der WG im vierten Stock lebt.

Ich betrachte den „Muhtiger“ als mein Alter Ego und eine gute Methode, mit den eigenen Ängsten und Gefühlen umzugehen. Er wäre halt so gerne ein richtiger Tiger, eine mutige Raubkatze, das arme streifenfreie Kätzchen, muss aber eines Tages feststellen, dass er keine Streifen, sondern Kuhflecken bekommt. Dumm gelaufen, aber man muss es halt nun mal nehmen, wie’s kommt. So wird er immer “muhtiger“ und sein Puma wird ihn meistens auch vor dem Schaf beschützen.


Wie schwierig es ist, „Muhtiger“ zu sein? Jeder Tiger da draußen, der ohne Streifen durch die Welt laufen muss und sich trotzdem nicht unterkriegen lässt, wird die Frage beantworten können.


Woran arbeitest du gerade?
Auf meinem Tisch liegen meine Seiten für U-Comix, dem Steff Murschetz im Frühjahr wieder neues Leben einhaucht. Danach leiste ich Überzeugungsarbeit beim Team von JAZAM, um in die nächste Ausgabe, die auch im Mai erscheint, aufgenommen zu werden.

Im Sommer wird es neben der oben erwähnten LADY GREY auch das SCHWARZE TAGE ANTI-ANGST BUCH „SEI ENDLICH MUHTIGER“ geben. Der Muhtiger beschreibt darin Ängste und Möglichkeiten, mit ihnen fertig zu werden.

Ich arbeite daneben gerade daran, die Webcomics lady-grey.de und schwarzetage.de zu verbinden. SCHWARZE TAGE erzählt von den Erlebnissen der WG im vierten Stock rund um den Muhtiger. Dieser wird von Lady Grey genötigt, ihre Kindheitserinnerungen aufzuzeichnen, die wiederum in LADY GREY erscheinen. Webcomics mit Metaebenen, sozusagen.

Währenddessen erscheint jeden Dienstag ein neuer Strip auf www.schwarzetage.de und alle zwei Wochen ein neuer VATERFREUDEN auf www.schwarzschrift.de... ohne Kaffe wäre es echt schwer.

Wann hast du mit dem Comicschreiben und Zeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?

Ich war in meinen ersten Jahren blind wie ein Maulwurf. Ich war verdammt kurzsichtig, bin ich auch heute noch, mein Augenarzt ein inkompetenter Idiot und ich torkelte mit den falschen Stärken in der Brille einige Jahre durch dichten Nebel. Dann kam ich zu einem anderen Augenarzt, der setzte mir andere Gläser auf und danach soll ich mich umgesehen und gesagt haben: „JETZT KANN ICH SEHEN!“ Warmes helles Licht, Engelschor. Das bezeugt zumindest unsere Familiengeschichte. Ich habe danach alles nachgeholt, viel rumgemalt und war auch recht talentiert. Meine Interpretation der Kreuzigungsszene aus dem Streifen mit Charlton Heston auf unserem Küchentisch kam damals weniger gut an. Sie wussten es nicht besser…



Ich wäre wohl ein leidlicher Kunstmaler oder Grafiker geworden, bekam ein Stipendium an einer Kunsthochschule, war jung, blöd und dünnhäutig und habe in einer Zeit der persönlichen Krise Bilder, Materialien, alles, was so rum lag, verbrannt. Schluss mit Kreativität und Kunst, basta. Danach habe ich etwa zehn Jahre Stifte ausschließlich zum Schreiben und Rückenkratzen verwendet und dafür anständige Dinge gemacht..

2006 machte ich mich als Illustrator selbstständig, wovon ich scheint’s wider Erwarten sogar leben kann und fing an, Cartoons, Comics und anderes krudes Zeug zu zeichnen.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:

Walt Disneys Lustiges Taschenbuch Nr.42 „Micky denkt am schnellsten“. Ich habe es wohl einige hundert Mal durchgelesen, jedenfalls kommt es mir in der Erinnerung so vor. Dann war es irgendwann weg, wie alle meine Comics. Das Konzept des Sammelns war mir damals unbekannt. Wozu auch? Es kamen ja immer neue Hefte raus. Hätte ich sie alle noch, lägen heute Hefte im Wert eines BAFÖG Kredites bei mir im Schrank. Das man uns erlaubt hat, die Dinger mit dreckigen Fingern zu lesen und dann unters Bett zu werfen. Da haben unsere Eltern doch versagt.

"Vaterfreuden" - mehr davon, hier: Vaterfreuden
Das Lustige Taschenbuch habe ich mir auf der letzten Intercomic in Köln ein zweites Mal gekauft. Ein Moment voller bittersüßer Melancholie. Eine spießige, selbstgerechte Maus mit einer Affinität zum Kapitalismus, dem Hang, ihren alternativ begabten Kumpel vor anderen bloß zu stellen und eine Umwelt, in der Vorurteile und so ein bissel sauberer, antiseptischer Sexismus zum Alltag gehören. Diese Comics wären Material für den Comic Code gewesen. Die waren für mich auf ihre subtile Weise prägender, zumal ich sie viel jünger gelesen habe, als jedes U-Comix oder Schwermetallheft.

Später habe ich erst gemerkt, dass mich die Comics aus dieser Zeit noch viel stärker beeinflusst haben. Ich dachte ja immer, als halber Autodidakt wäre ich weitgehend frei von Einflüssen und Beschränkungen, bis ich dieses spezielle Taschenbuch durchgeblättert habe. Die Art und Weise, wie ich Panels anlege, Räume aufteile, Perspektiven verwende, die ganze Story angehe - alles ist aus diesen alten Heften übernommen. Ich habe unbewusst das wiederholt, was mich damals beeindruckt hat. Das ist nicht unbedingt schlecht, hat mir aber gezeigt, das ich nicht in einem kreativen Vakuum groß geworden bin, nichts selbstständig entwickelt oder neu erfunden, sondern das, was ich kannte, lediglich auf meine Weise adaptiert habe.

Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein? 

Kommt drauf an, was die Woche so ansteht. Frühjahrsputz? Dann Reed Richards. Bei einem Umzug wohl eher Ben Grimm und morgens in der Bahn, oder wenn ich die Nachrichten höre, vielleicht auch mal der Punisher.

Obwohl… Ich glaube, ich möchte für eine Woche als der Raumvermesser durch die Welten von Möbius ziehen. Über die Länder und Meere fliegen, wunderschöne, großartige und furchterregende Dinge sehen.

Nein, im Ernst. Ich wäre gerne mehr wie Lady Grey. Einfach mal den Nachbarn die Türen zuschrauben und Wölfe verhauen. Dann bekäme ich auch mal eine Tasse Kaffe ab.

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?

Obwohl sie beide leider nur sehr wenig auf myComics online gestellt haben, finde ich die Arbeiten von Ralf Marczinczik und Jakob Werth beeindruckend. Dann bin ich ein großer Fan von „Kusubi“ Marcus Rulf. Seine Teddy&Dose Reihe ist für mich reine Philosophie. Der Dogtari stellt jeden Tag - JEDEN Tag - einen neuen, wunderbaren Cartoon auf seinen Blog und viele davon auch auf myComics. Seht euch mal an, wie er Regen und Schnee zeichnet…

Danke für das Interview!

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Walterscheid bei myComics:
Schwarze Tage, Vaterfreuden, Comic-Collabs.. 

Walterscheid online:
Schwarze Tage + Lady Grey + Schwarze Tage bei Twitter + bei Facebook

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern gibt es hier: myComics-Interviews

Montag, 25. Februar 2013

10 Webcomiczeichner für Lebensfenster-Preis nominiert



Auch in diesem Jahr wird im Rahmen der ICOM-Preisverleihung beim Comicfest München der Lebensfenster-Preis für Webcomiczeichner verliehen

Das Kurt-Schalker-Komitee (KSK) zu Ehren des Bloger-Urgesteins Kurt Schalker hat sich zusammengefunden, um die unermüdliche sequentielle Kreativität der grafischen Bloger und Webcomicmacher in Form des dotierten Preises Lebensfenster – Der Kurt Schalker-Preis für grafisches Blogen zu würdigen.

Das KSK besteht aus Ulf Salzmann (Flausen), Johannes Kretzschmar (Beetlebum) und Felix Görmann (Flix). Zusätzlich wird die Jury auch in diesem Jahr durch einen Gastjuror unterstütz: Christian Maiwald von Reprodukt.

10 Webcomiczeichner nominiert
Zehn Webcomiczeicher wurden in Form einer Longlist nominiert. Im weiteren Verfahren werden durch Abstimmung im KSK aus der Longlist vier Nominierte für die Shortlist ausgewählt. Auf Basis dieser Shortlist wird dann der Sieger gekürt, welcher dann die mit 200,- Euro dotierten Lebensfenster und den gleichnamigen Pokal bekommt. Die Nominierten für 2013 sind:
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Lebensfenster: die bisherigen Preisträger und weitere Infos
Den Lebensfenster-Preis für Webcomics gibt es seit 2011. Eine Übersicht über die bisherigen Preisträger, und der Link zu weiteren Infos:

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Freitag, 22. Februar 2013

Newsletter: Neuer Comic-Wettbewerb + 8 Comic-Tipps + aktuelle Links

Der neue myComics-Newsletter ist online! Diesmal mit Berichten vom Comicfestival Angoulême, Infos zum Neustart von U-Comix, 8 Comic-Tipps und aktuellen Comic-Links: Der neue myComics Newsletter



Um den Newsletter in Zukunft automatisch per Mail zu erhalten, einfach hier abonnieren.
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Mittwoch, 20. Februar 2013

Neuer myComics.de Wettbewerb gestartet!



Der März-Wettbewerb ist online!

Mystery, Steampunk, Science Fiction, Satire, Klassiker, Kurzgeschichten und Momentaufnahmen in Acryl, Tusche, Pastell und Technocolor: insgesamt 12 Comics stehen zur Wahl!

Der Wettbewerb endet im Lauf vom 15. März. In diesem Zeitraum kann jeder registrierte User alle 24 Stunden seine Stimmen abgeben und so seinen Favoriten zum Sieg verhelfen. Gewinner des Wettbewerbs wird der Teilnehmer, der am Ende die meisten Punkte erzielt.

Hier der Link: myComics.de Wettbewerb März 2013

Viel Spass beim Voten!

Dienstag, 19. Februar 2013

Comic-Collab-(Aus)-Zeit! + Aufruf zum Alltag



Comic-Collab-(Aus)-Zeit! 

Im Oktober 2011 haben Schlogger und Irina Zinner eine Comic-Collab gestartet, um sich und auch andere zu motivieren, jeden Monat mindestens einmal richtig was zu zeichnen. Die Idee: "es mit einer regelmäßigen (d.h. so jeden Monat) Zusammen-Einen-Comic-Zu-Einem-Thema-Kritzelei zu versuchen. Jeder kann mitmachen."

Das Thema der aktuellen Comic-Collab #17 ist "Auszeit", diesmal sind 20 Webcomiczeichner mit von der Partie. Die Links zu den teilnehmenden Blogs sind unten aufgelistet. Reinklicken lohnt sich, von Tee und Kaffeepause (Swimsuit, JARoo, Neandertaler) über (non)-sportliche Pausen (Donvanone & Spinken) und weiter zu technischen Auszeiten (Fuggiano & Flausen) bis zu formatbefreiten Trips (Isla-volante) und einem Kanon des Web-Comic (Bobrovic) ist alles dabei.
 
Bei der nächsten Comic-Collab #18 dreht sich dann alles um den "Alltag". Um teilzunehmen, einfach einen eigenen Beitrag zeichnen und am Collab-Termin 15. März online stellen, und zu den anderen Teilnehmern verlinken.

Aber jetzt: Auszeit!

 

Montag, 18. Februar 2013

ICOM Independent-Comic-Preis 2013: Jetzt bewerben!



ICOM Independent-Comic-Preis 2013: Jetzt bewerben!

Am 31. Mai 2013 wird der ICOM-Preis in München auf dem Comic Festival München (29. Mai bis 2. Juni 2013) zum bereits 20. Mal verliehen.

Der ICOM Independent Comic Preis wird jeweils für den Zeitraum des zurückliegenden Kalenderjahres verliehen, er umfasst die folgenden Kategorien:
  • Bester Independent Comic
  • Bester Kurzcomic
  • Herausragendes Szenario
  • Herausragendes Artwork
  • Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation
  • Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation

Der ICOM-Preis ist mit insgesamt 2.000 € dotiert. Der Hauptpreis ist mit 500 €, die anderen fünf Kategorien sind mit jeweils 300 € dotiert. Der Preis wird nur an Comics verliehen, die sich um den Preis beworben haben. Alle Infos zum Bewerbungsablauf gibt es online: ICOM Independent-Comic-Preisverleihung 2013

Webcomics
Für Webcomics gibt es keine eigene Kategorie, sie können aber in den Kategorien 1–5 teilnehmen. Für eine Bewerbung bitte eine Mail mit Angaben zum Urheber, der URL zur veröffentlichenden Plattform und Deeplinks zu bis zu 10 Vorschlägen zum Reinschnuppern an icomic@aol.com schicken. Auch diese Beiträge müssen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr stammen.

Einsendeschluß für Publikationen aus dem Jahr 2012 ist der 15. März 2013.

Freitag, 15. Februar 2013

Jeff Lemire: (k)ein Nobody, mit Interview-Clip und Leseproben



Der kanadische Comic-Autor und -Zeichner Jeff Lemire zählt zu den vielseitigsten Comicschaffenden des letzten Jahres, und wurde schon mit einer ganzen Reihe von Preisen ausgezeichnet. Begonnen hat seine Karriere in 2005 mit dem selbstveröffentlichten Comic "Lost Dogs", der den Xeric-Award gewann. Ein Überblick über seine aktuellen Projekte:

Sweet Tooth
In 2012 startete Jeff Lemires postapokalyptischen Reihe Sweet Tooth in Deutschland, hier ist Lemire sowohl Autor als auch Zeichner. Im großen Jahresrückblick des Tagesspiegel wurde Sweet Tooth dann von einer neunköpfigen Comicjury zu einem der 3 besten Comics des Jahres 2012 gewählt (Mehr dazu hier: Jahresrückblick: Die Comics des Jahres)


Leseprobe "Sweet Tooth"
Animal Man
Im Rahmen des DC Neustarts wurde die Serie Animal Man neu aufgelegt, und wie bei Sweet Tooth ist eines der großen Themen dabei Mutation und Evolution. Für die Neuauflage der Serie übernimmt Lemire den Part des Autors, Zeichner sind John Paul Leon und Travel Foreman, und Lemire wird dabei durchaus politisch, im Vorwort zu Animal Man schreibt er im Intro zu einem fiktiven Interview mit Buddy Baker, dem Animal Man: "Aber in letzter Zeit ist aus dem Gelegenheits-Verbrecherjäger immer mehr ein Aktivist und Fürsprecher für Tierrechte geworden, während Bakers schlichtes Kostüm unter Jugendlichen als Kult gilt..:"


Leseprobe "Animal Man"
Nobody
Nun legt Jeff Lemire in Deutschland gleich zum Start des Jahres ein abgeschlossenes Werk vor, bei dem er sowohl Zeichner und Autor ist: Mit seiner Graphic Novel "Nobody" erzählt Lemire seine Version der Geschichte vom unbekannten und vermummten Fremden, der in eine kleine Stadt kommt. Angelehnt an H. G. Wells’ Roman "Der Unsichtbare", gelingt es Lemire eine eigene Bildsprache für die Angst vor dem Fremden, und das Leben in einer Kleinstadt zu zeichen. Auch farblich geht Lemire hier neue Wege: die Graphic Novel ist ganz in den Farben Schwarz, Weiß und Hellblau gehalten.

Leseprobe "Nobody"
Superagent Frankenstein
Und dann wartet noch ein ungewöhnlicher Superheld: Superagent Frankenstein. Wie bei Animal Man konzentriert sich Lemire bei Superagent Frankenstein auf die Story, zusammen mit Matt Kindt übernimmt er den Autorenpart, gezeinchnet wird die Superhelden-Saga von Alberto Ponticelli und Tom Derenick. Der Clou der Story, die sich um die "Superhumane & absonderliche Defensiv-Exekutive" S.H.A.D.E. dreht: der beste Agent dieser Truppe, die gegen Ungeheuer und Abartigkeiten kämpft, ist selbst ein Monster: Frankenstein


Leseprobe "Superagent Frankenstein"

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Interview mit Jeff Lemire

Was Lemire selbst zu seinen verschieden Projekten denkt, und an welchen neuen Themen er arbeitet - dazu hat iFanboy ihn auf der ComicCon in einem zehnminütigen Interview befragt, und fasst den Eindruck und die Themen so zusammen: "Coming from low key indie works to full blow superhero horror, Lemire has a knack with a whole lot of genres. We talk to the creator about winding down Sweet Tooth after 40 issues, only to start up Trillium, a 10 issue hard sci fi story from Vertigo Comics. He is still working hard on Animal Man and is pleased with the amazing reception for the book. Finally, Lemire released The Underwater Welder from Top Shelf this year as well, a story long in the making, with a great many personal ties. He also inadvertently dressed like Gus from Sweet Tooth."

Und hier direkt das Interview:





Dienstag, 12. Februar 2013

myComics Einseiter-Wettbewerb: die Gewinner!

Nach einem spannenden Wettbewerb, bei dem zur Halbzeit gleich 2 Comics auf Platz 1 und Platz 2 lagen, ist jetzt die Ziellinie erreicht:

Die Gewinner des Einseiter-Wettbewerbs stehen fest! 

Platz 1: "BÄRLIENS Birthday" von Walterscheid

Platz 2: "Im Netz der Spinne" von Marco Knorr

Platz 3: "Mimo + Tim (72)" von Andreas Dümmel

Glückwunsch
- und Danke an alle, die mitgevotet haben! 

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Mit den Gewinnern setzen wir uns direkt in Verbindung.

Hier der Gesamtüberblick mit allen Teilnehmern:
myComics Einseiter-Wettbewerb



Montag, 11. Februar 2013

Neuer Comic/Graphic-Novel-Preis "Gramic"



Mit dem Thema "Toleranz" und einem Preisgeld von 5.000 Euro startet der neue Comic/Graphic-Novel-Preis "Gramic"!

Der Preis wurde vom Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (EPV) ausgeschrieben, er wird im Mai 2013 auf dem Comicfestival in München verliehen.

Der Wettbewerb ist in drei Alterskategorien aufgeteilt: ab 18, 13 bis 17, und bis 12 Jahre. Eingereicht werden können Beiträge bis zum 26. April 2013, in den folgenden Formaten: Fertige Bildgeschichten, Skizzen mit Konzept, aber auch abgeschlossene Projekte und Bücher.

Die nominierten Arbeiten werden vom 31. Mai bis 2. Juni 2013 in der Münchner St.-Markus-Kirche in einer Ausstellung präsentiert. Anschließend tourt die Ausstellung zwei Jahre durch Deutschland – unter anderem zum Internationalen Comic-Salon in Erlangen 2014.

Weitere Infos zum Preis gibt es auf der Webseite www.gramic.de
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Freitag, 8. Februar 2013

Newsletter : Comic-Events: Angoulême + U-Comix! + 8 Comic-Tipps + mehr

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Mittwoch, 6. Februar 2013

Interview mit Yinfinity („The Sixth Year")



"Am 09.10.2007 bin ich zum ersten Mal nach Deutschland gekommen. Das ist ein Comic, der sehr kompakt über meine vergangene fünf Jahre erzählt, und mein sechste Jahr 'voraussagt'. P.S. Der Comic ist auf Englisch gelettert, weil ich hoffe, dass meine Freunde in China ihn auch lesen können."

Mit ihrem autobiografischen Beitrag "The Sixth Year" hat Yinfinity beim Dezember-Wettbewerb den 2. Platz erreicht. Wir haben Yinfinity zur Geschichte hinter dem Beitrag und zu ihrer eigenen Comic-Geschichte interviewt - und auch zur Comicszene in China. Damit ist dieses Interview das bisher internationalste der myComics-Interviewreihe:

Woher kam die Idee zu The Sixth Year? 

Oh, das ist eine lange Geschichte.

„The Sixth Year“ ist eine autobiografische Geschichte, die auf meinem Erlebnis in Deutschland basiert. Im Oktober 2007 bin ich von China hierher gekommen um hier zu studieren, hab im Herbst 2008 mein Studium Kommunikatonsdesign angefangen und in Juli 2012 bin ich damit abgeschlossen. Nach meinem Sommer-Abschluss-Urlaub in China, kam ich Ende September zurück nach Deutschland und da stand vor mir ein neuer Start meines Lebens. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas für die vergangenen fünf Jahre tun soll, bevor ich einfach so anschließend eilig in die Zukunft stürze.

Bei dem Comic-Collab im August (das Thema war „Religion“) habe ich zum ersten Mal mitgemacht, das hat mir Spaß gemacht. Vor der Deadline für September war ich in China und hatte keine Zeit es mitzumachen.

Comic-Collab "Religion"
Als ich wieder zurück war, habe ich erfahren, dass das Thema für Oktober „Jubiläum“ ist. Ich dachte mir, hey was für ein Zufall, im Oktober wird doch auch mein 5-Jahre-Jubiläum in Deutschland! Vielleicht kann ich diese Gelegenheit nutzen, etwas über mein Jubiläum zu erzählen. Aber wie die Geschichte genau sein soll wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Da der Comic, den ich für August-Comic-Collab gezeichnet habe waren 2 Seiten, plante ich am Anfang für „Jubiläum“ auch vielleicht 2-3 Seiten zu zeichnen. Aber das war gar nicht einfach. In den fünf Jahren habe ich so viel erlebt, wie kann ich alles in die kleine Panels einpacken. Ich hatte so viele Bilder im meinem Kopf, die ich zeichnen wollte, dass ich nicht anfangen konnte zu zeichnen.

Die erste Seite zu zeichnen, das habe ich immer es nach „morgen“ verschoben, bis den Sonntag, den 07. Oktober. Jemand hat bei unserer WG geklingelt. Ich öffnete die Tür, sah das wärme helle Kerzenlicht auf einer lecker aussehenden Torte, und viele meiner Freunden lächelnd hinter ihr. Sie fingen an, das Geburtstagslied zu mir zu singen. Mein Geburtstag war schon über einer Monat vorbei und ich dachte dass meine Freunde es vielleicht schon vergessen haben und wusste nicht dass meine liebe Mitbewohnerinnen heimlich eine Überraschungsparty für mich organisierten. Und sie wussten nicht dass nach 2 Tage mein 5-Jahre-Jubiläum in Deutschland wurde, weil ich von diesem Datum noch niemanden erzählt habe.

Ich war sehr sehr berührt. Das bedeutete für mich viel mehr als eine Überraschungsparty. Ich liebe meine Freunde, und ich liebe meine WG. Ich habe hier in Augsburg auch das „Zuhause-Gefühl“ wegen ihnen. Und ich weiss endlich was ich noch in der Jubiläum-Geschichte zeichnen will: Zeichnen und Freunde, die zwei wichtigsten und schönsten Sachen, die ich während der fünf Jahren gefunden habe.

Danach ist dieser Comic langsam von 3 Seiten auf 18 Seiten gewachsen, und hat fast zwei Monate gedauert. Zwischendurch hat das Deadline der Abgabe vom Oktober-Comic-Collab verpasst. Aber ich bin sehr froh dass ich es durchgehalten habe und ihn zum Ende gebracht habe. Ich glaube, dass ich die fünf Jahre gut beendet habe und jetzt voller Energie und Mut habe, in die weitere Jahre zu treten.

Puh…fertig erzählt. Danke für euren Geduld es bis hier fertig zu lesen;) .

Danke fürs Erzählen - genau für diese interssanten Geschichten-hinter-den-Comics machen wir das Interview!

Und woran arbeitest du gerade?

Ich arbeite gerade an einer Graphic Novel heißt „Bessere Zeiten“. Mit der Geschichte habe ich letztes Jahr an dem Ehapa-Comicwettbewerb „das Comicstipendium – Heimat 2.0“ teilgenommen. Sie hat zwar keinen Preis gewonnen, wurde trotzdem als eine der bester Einreichungen auf Comic-Salon Erlangen ausgestellt. Es geht um die Erinnerungen und die Sehnsucht nach Vergangenheit.

Diese Geschichte habe ich eigentlich für meine Bachelorarbeit ausgedacht und fertig geschrieben. Weil es eine ziemlich lange Geschichte ist, habe ich nur Teil davon als Bechelorarbeit umgesetzt. Jetzt zeichne ich die Geschichte weiter, und suche auch gleichzeitig einen Verlag, der sie verlegen will.


Außerdem mache ich kleine Grafikdesignaufträge, damit ich mein Leben und das Comiczeichnen ein bisschen finanzieren kann.

Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?

Richtig angefangen war es im Juli 2010. Mit „einem richtigen Anfang“ meine ich dass ich danach auch noch kontinuierlich weiter Comics zeichne. Eine Geschichte habe ich gezeichnet 10 Jahre davor, und davon erfahrt ihr etwas weiter unten in der Frage zur Comicszene in China.

Zu der Frage, wie ich dazu kam, gibt es 2 Versionen Antworte.

Die kurze Version ist so. Ich habe eines Tages im Februar 2010 das Buch „Heldentage“ von Flix in der Augsburger Stadtbibliothek gelesen und war davon sehr begeistert. Ein paar Monate später habe ich auch angefangen eigene Tagebuchstrips zu zeichnen und auch online gepostet. Na ja, das klingt relativ langweilig.

Es gibt eigentlich noch einen tieferen, komplizierteren aber auch spannenderen Grund warum ich Comiczeichnen angefangen habe. Wer mehr davon erfahren will, könnte es in meinem Beitrag „Das kleine Ich“ im Comicmagazin Strichnin Vol.4 entdecken. In diesem Comic wird es schön besser erzählt und erklärt.

Falls ihr euch dafür interessiert, hier ist ein 9-seitiger Preview (der Comic hat 16 Seiten) in meinem Blog: Das kleine Ich, page 1-9 . Über das Strichnin #4 und andere Comics im Heft könnt ihr hier erfahren: Strichnin.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:

Hmm, ehrlich gesagt, daran kann ich mich gar nicht erinnern. Aber bestimmt einen Manga, weil als ich klein war, gab es nicht so viele andere Wahl als Mangas zu kaufen. Aber wie gesagt, welche das erste war, das ich mir selbst gekauft habe, habe ich schon vergessen.

Allerdings, ich kann mir daran erinnern, das erste Comicheft, das ich in Deutschland gekauft habe war das Comicmagazin Strichnin #2 . Kurz nachdem ich an der Hochschule Augsburg immatrikuliert habe, ist die Releaseparty von Strichnin #2 dort stattgefunden. Ich habe die kleine Ausstellung dort geschaut und fand die Bilder spannend, drum habe ich auch das Magazin gekauft. Damals habe ich noch nie gedacht dass ich 3 Jahre später meinen eignen Comic in Strichnin #4 veröffentlichen kann. („Strichnin“ ist ein Comicprojekt der Hochschule Augsburg, wird von Prof. Mike Loos geleitet. Das Strichnin #2 wurde 2010 mit Max und Moritz Preis in der Kategorie „beste studentische Publikation“ ausgezeichnet.)


Und da war bisher eher selten die Chance hatten, mit einer Comiczeichnerin aus China zu reden: Wie ist die Comicszene in China? Hast du dort auch schon Comics gezeichnet?

In China ist die Comicszene ziemlich anders als in Deutschland.

Da es in China viel mehr Menschen gibt als in Deutschland, lesen auch wahnsinnig viel mehr Leute Comics. Aber um genauer zu sagen, in China lesen wahnsinnig viele Jugendlichen und Kinder Mangas. Ich kenne niemanden (außerhalb der Comicbranche) in China, der über 40 sind und immer noch Comics liest. Es gibt auf dem Markt leider fast keine Graphic Novels, die ähnlich wie hier in Europa sind. In China denkt man, dass Comics ehr etwas für Kinder sind. Selbst wenn es Comics gibt, die vielleicht für „Erwachsene“ (für Leser zwischen 20-35) gedacht sind, sind sie auch fast nur in eine Richtung, also entspannend und lustig, sehen niedlich aus, sie sind ehr wie eine Art Fastfood meiner Meinung nach.

Comic- und Mangazeitschriften in einem Buchladen in China
Es gibt in China wahnsinnig viele gute Comiczeichner. Sie zeichnen wahnsinnig gut und können tolle Geschichte erzählen. Aber da der Markt so einseitig ist können sie ihre künstlerische Talente nicht gut entfalten. Seit ein paar Jahren gibt es Comickünstler und Verlagen, die versuchen, den Markt vielseitiger zumachen. Sprich, sie verlegen Comicmagazine mit Geschichten, die nicht so kitschig und oberflächlich sind und von der künstlerischen Aspekt her bessere Qualität haben. Man kann jetzt noch schwierig sagen ob sie schon richtigen Erfolg erreicht haben, weil wenn man in einen großen Buchladen geht, sind immer noch die Comics bzw. Mangas zu sehen, die ich oben erwähnt habe. Das wird noch ein bisschen dauern.

Und noch ein Foto der Comic- und Mangazeitschriften
Aber ich glaube auf jeden Fall, dass die Comicszene in China voller Hoffnungen ist und sie sich schnell entwickelt. Vor zehn Jahren war es sehr sehr schwierig für einen Mangazeichner nur mit seinen Beiträgen in einer monatlich erscheinenden Comiczeitschrift sein Leben zu finanzieren. Obwohl jetzt in Deutschland immer noch so ist, dass es schwierig für viele Comiczeichner ist, nur mit Comiczeichnen genug Geld zu verdienen. Aber in China ist diese Situation sehr viel besser geworden. Ein Mangazeichner können mit seinen Seriemangas gut Geld verdienen und man kriegt sogar damit viel Rum und Ehre. (Ich habe es so von meinen Freunden gehört) Das war vor zehn Jahren gar nicht vorstellbar.

Cosplay in China - Foto von cat demon
bei der ACG ("Animation Comic und Game") Messe in  Guangzhou
In China habe ich eine kurze Mangageschichte gezeichnet. Das war eine Zusammenarbeit mit meiner Schulfreundin. Wir haben ihn für einen Wettbewerb gezeichnet. Und wir waren so sicher dass wir mit dem Manga bei dem Wettbewerb einen Preis kriegen konnten. Na ja, das war vor c.a.12 Jahren. Wenn ich jetzt es nochmal anschaue, ist die Geschichte ziemlich banal langweilig und die Bilder sind auch zu schlecht gezeichnet. Aber damals hat es uns sehr viel Spaß gemacht und wir waren sehr stolz drauf. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen dass wir nichts gewonnen haben. Als ein Teenager mit schwachem Herzen, ich wurde davon sehr frustriert. Danach habe ich nur Bildchen gescribbelt, und keine Geschichte mehr gezeichnet bis eines Tages ungefähr zehn Jahre später meine innerliche Wille, Geschichte mit Bildern zu erzählen, wieder zurück kam.

Seite aus "The Sixth Year"
Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein? 

Ich wünsche ich in Doraemon verwandeln kann. Er hat zahlreiche nützliche tolle magische Geräte in seiner Bauchtasche. Z.B. ich kann dann auch die Tür zu Irgendwo haben. Ich brauche einfach sagen dass ich zurück nach China gehen will, öffne die Tür, trete in die andere Seite, und tahdaaah bin ich gleich bei meinen Eltern in Chongqing. So würde es auch wunderbar gut funktionieren für eine Reise oder einen Abenteuer. Innerhalb dieser Woche nehme ich einfach alle Geräte aus der Bauchtasche, die ich in meinem Leben brauchen könnte. Selbst wenn ich wieder zurück verwandle, kann ich die Geräte noch beibehalten. Er hat bestimmt auch coole Sachen gegen die Kriege, Umweltverschmutzung solche Sachen, glaube ich. Ach, das wäre so toll wenn ich ihn sein könnte XD

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?

Sommer von Tim Gaedke (Link). Der ist schön gezeichnet und getextet, mit reizvoller ruhiger Stimmung. Den Comic mag ich sehr.

Danke für das Interview!

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Weitere Links + Interviews:

Yinfinity bei myComics:
The Sixth Year, Eggi, 24h-Comic-Fischlein

Yinfinity online:
Hugehead-Blog + Yinfinity @ Facebook

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern gibt es hier: myComics-Interviews

Dienstag, 5. Februar 2013

Comicfestival Angoulême: Preisträger, Festivalberichte, Fotos, Links + 4 x Comic im TV



Das erste große Comicfestival des Jahres fand Ende Januar in Frankreich statt: um die 200.000 Besucher finden sich jedes Jahr für vier Tage im Januar zum "Festival International de la Bande Dessinée" in Angoulême ein - und dieses Jahr feierte das Festival seinen 40. Geburtstag! 

In den Ausstellungen dieses Jahr waren die Comickünstler Andreas, Comès, Jano und Albert Uderzo zu sehen, dazu gab es Ausstellungen zu den Themen "Im Namen des Gesetzes", "Mickey & Donald" und eine Landesausstellung: "Comics aus Algerien". Präsident des diesjährigen Festivals war Jean-Claude Denise.

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Angoulême Comicpreise



Die offizielle Übersicht der Comicpreise ist auf der Festivalseite online:
Angouleme Palmares Officiel 2013
In der Seitenleiste sind die Preisträger und Preise zum Teil mit Leseprobe gelistet.
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Angoulême-Li
nks:

 

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4 x Comic im TV



Passend zur Themenausstellung "Comics aus Algerien" in Angouleme läuft auf arte der animierte Fernsehfilm "Aufstand in Algerien": "Regisseur Frank Chiche behandelt in seinem Film eine heute sehr umstrittene, bis vor kurzem noch als Tabuthema geltende Epoche der französischen Geschichte - auf ganz spezielle Art: Der Film ist als "animierter Comic" realisiert. Frank Chiche kombiniert die besten Eigenschaften des Spielfilms und des Animationsfilms: Die Schauspieler lassen ihre Charaktere lebendig und gefühlvoll wirken, die Animateure und Zeichner verleihen den fantasievollen Landschaften, Häusern und anderen Filmhintergründen ihren Charme." Der Filme wird bis Freitag 7.2. online ausgestrahlt, Filmlink (aktualisiert): arte/Aufstand in Algier

Comics bei arte mit Ralf König und Spirou
Am Samstagabend gab es bei arte Comicdokus im Doppelpack: es läuft "König des Comics - Ralf König" - Die von Rosa von Praunheim realisierte Dokumentation zeigt den Lebensweg Ralf Königs, einem der erfolgreichsten Comiczeichner Deutschlands, der in einem kleinen Dorf in Westfalen aufwuchs. Weitere Sendetermine: 15.02.2013 um 03:40, 21.02.2013 um 02:40; Deutschland, 2011, 44min.

Auf Ralf König folgt "Spirous lustige Abenteuer". Im April 2013 feiert Spirou seinen 75. Geburtstag: "Neben "Tim und Struppi" und "Asterix und Obelix" gehören "Spirou und Fantasio" zu den europäischen Comic-Legenden: Von "Spirous Abenteuern" wurden über 75 Millionen Alben verkauft, ein Vierteljahrhundert lang erschienen die Hefte jede Woche, knapp 3.900 Ausgaben insgesamt." (Frankreich, 2012, 55mn; Weitere Sendetermine: 21.02.2013 um 10:25)

Programmseite arte: Samstag, 2.2. bei arte

 

France24.com hat ein Interview zu Graphic Novels im Programm (auf englisch): "To mark the first day of one of the biggest comic book festivals in Europe, the Angoulême Festival in France, we focus on graphic novels. Our literary critic Sylvia Whitman presents some of the most exciting new graphic novels and explores the rich depth and diversity of this hugely popular genre."

Der 8-minütige Clip ist online auf der France24-SeiteThe Superheroes of Angoulême

Montag, 4. Februar 2013

myComics Einseiter-Wettbewerb Halbzeitstand: 2 x Rang #1 und 2 x Rang #2 + mehr Einseiter

Doppelter Halbzeitstand beim Einseiter-Wettbewerb
Die ganze letzte Woche war es beim Einseiter-Wettbewerb spannend, mit viel Bewegung im Ranking der oberen Plätze. Und am Samstag teilten sich dann 4 Comics die Plätze 1 und 2, siehe Screenshot:



Mittlerweile kamen weitere Stimmen dazu, es gibt also für die ersten 4 Comics auch wieder 4 Ränge. Da kann man gespannt sein, wie sich diese Woche entwickelt. Weiter viel Spaß beim VotenmyComics.de Einseiter-Wettbewerb

Der Wettbewerb endet im Lauf vom 12. Februar. In diesem Zeitraum kann jeder registrierte User alle 24 Stunden seine Stimmen abgeben und so seinen Favoriten zum Sieg verhelfen. Gewinner des Wettbewerbs wird der Teilnehmer, der am Ende die meisten Punkte erzielt.

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Mehr Einseiter und Cartoons & Hourly Comic Day
Und gleich noch ein Link: in den letzten Tagen ging eine ganze Serie neuer Einseiter und Cartoons online: vom "Loch in der Straße" bis zum kleinen Nerd, und von "The Thief" bis zum Neandertal mit MRR#8 und einem Insel-"Dilemma": myComics - User Comics



Bei den neuen Comics sind auch 2 Beiträge für den "Hourly Comic Day 2013" dabei, mehr zu der Aktion gibt es hier: Hourly Comic Day, und eine Review gibt es auch schon bei Comic Culture: Best of Hourly Comics Day.
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Freitag, 1. Februar 2013

Interview mit Moritz Stetter ("Nullerjahre" + "Luther")



"Dieser Comic aus der Reihe "Ausgehkultur" entstand schon vor einigen Jahren, ich wollte ihn für eine Buchveröffentlichung zurückhalten. Da eine gedruckte Sammlung meiner Jugend-Episoden aber weiterhin ungewiss ist, hau ich den jetzt einfach raus. Viel Spaß damit, und vielleicht findet sich ja jemand darin wieder..."

Mit seinem autobiographischen Comic "Nullerjahre" hat Moritz Stetter beim Dezember-Wettbewerb den 3. Platz gemacht - und im Januar ist seine Graphic Novel "Luther" erschienen. Wir haben ihn zu Nullerjahre und zu seinen aktuellen Projekten interviewt:

Woher kam die Idee zu "Nullerjahre"?
Wie so oft aus dem Leben und Alltag. Der Comic entstand vor ein paar Jahren ziemlich zeitgleich zu den geschilderten Erlebnissen. Ganz ähnlich wie bei den Dings-Fragmenten. Ich war Mitte Zwanzig und spürte in meinem Umfeld dieses lähmende Gefühl, diese stille Verzweiflung der Postmoderne, das wollte ich festhalten.

Seite 1 von "Dings" (1. Fragment)

Den etwas plumpen Titel "Nullerjahre" hab ich dem Ganzen jetzt nachträglich draufgesetzt. Was dem Comic aus heutiger Sicht leider total abgeht, ist Atmosphäre und so was wie Ruhepausen. Das ist so eine Sache die ich gerade erst lerne, einer Erzählung Raum und Rhythmus zu geben.


Woran arbeitest du gerade?
Ich habe ja gerade meine Luther-GraphicBio abgeschlossen, die erscheint am 28. Januar. Ansonsten gibts im März ein tolles Plattencover von mir, ich will was für den Relaunch von U-Comix hinkriegen und ich sitz auch schon an meiner nächsten Graphic Novel, über die ich noch nichts verraten darf, außer dass sie nichts mit Nationalsozialismus, Spätmittelalter oder Christentum zu tun hat. Und immer: aufzeichnen, was so um mich rum passiert.


- Kurzer Zeitsprung: Das Interview entstand gleich nach dem Ende des Wettbewerbs, Mitte Januar. Mittlerweile hat Luther die Buch- und Comichandlungen erreicht, hier ist das Cover, und darunter die offizielle Buchinfo: , und wer direkt online reinblättern will, kann das auf myComics:


"Wie kam es, dass Martin Luther Mönch wurde, anstatt als Jurist Karriere zu machen? Welche inneren und äußeren Anfechtungen führten schließlich zum Bruch mit der Katholischen Kirche? Welche Position nahm Luther im Bauernkrieg ein? Und wie stand er zu den Juden? In eindrucksvollen Bildern zeichnet Moritz Stetter wichtige Stationen im Leben des Reformators nach und ordnet sie in das Lebensgefühl und die politische Situation seiner Zeit ein. Martin Luther begegnet nicht nur als Erneuerer und Theologe. Sichtbar wird auch der Mensch: von Zweifeln geplagt, von Entschlossenheit getrieben, Gemeinschaft suchend und - nicht zuletzt - das Leben genießend. So wird Geschichte lebendig."

Wer direkt in die Luther-GraphicBio reinblättern will, kann das auf myComics:

Und jetzt zurück zum Interview:

Wie ist es, eine Graphic Novel zu einer historische Person wie Luther zu machen? Wie viel Vorarbeit ist da nötig - und was war die größte Schwierigkeit und die größte Überraschung bei der Arbeit mit dem Stoff?
Ich seh das so ein bisschen als Ausgleich dazu, dass ich nie studieren konnte. Das sind sozusagen meine Abschlussarbeiten.

Von den zwei Jahren, die ich insgesamt an dem Buch gearbeitet habe, war ein Dreivierteljahr reine Recherchearbeit. Bücher wälzen, Bildmaterial sammeln, sich in die Zeit, in die Menschen reindenken. Mir macht das große Freude, vor allem wenn sich nach und nach diese ganzen Verknüpfungen ergeben und alles zu einem großen Ganzen wird. Da sind dann tolle Erfolgserlebnisse dabei, wenn man zum Beispiel tagelang verzweifelt versucht, den genauen Ablauf einer klösterlichen Aufnahmezeremonie herauszufinden und dann wird das plötzlich, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet, in einem Buch haargenau auf zwei vollen Seiten beschrieben.

Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Menschen und ihre Handlungen im Kontext ihrer Zeit nachvollziehbar zu machen. Das würde ich mal als die größte Herausforderung bei einem historisch biographischen Stoff bezeichnen. Man gerät sehr leicht in Versuchung, da aus der Sicht und mit den moralischen und ethischen Grundsätzen unserer Zeit ranzugehen, sowohl als Erzähler als auch als Leser. Aber das ist dann Hollywood, das interessiert mich nicht.

Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Auf so klischeehaft-klassischem Wege, dass es mir Selbstekel bereiten würde, diese olle Kamelle auszupacken.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:
Die Möglichkeit, dass das ein Micky Maus Heft war, ist sehr wahrscheinlich.

Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein? 
Daniel & Oleg. (beide zugleich).

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?
Danke für das Interview!

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Weitere Links + Interviews:

Moritz Stetter bei myComics:
Dings - Fragmente, Bonhoeffer, Tresenwesen, Luther...

Webseite Moritz Stetter:
demotapecomix

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern gibt es hier: myComics-Interviews


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