Mittwoch, 11. April 2012

Interview mit Katrin Felder ("Ciderman")



"Was passiert, wenn man plötzlich über Kräfte verfügt, die nicht einmal ein Alkoholiker haben will? Man wird ein Superheld!"

CIDERMAN - Der betrunkene Rächer ist Katrin Felder erster Superhelden-Comic, und hat volle Comiclänge: 48 Seiten. Mit der schrägen Hauptfigur und der witzigen Storyline landete Ciderman direkt auf Platz 2 des März-Wettbewerbs. Wir haben Katrin zum Comic und zu ihren aktuellen Projekten befragt.

Woher kam die Idee zu "Ciderman"?
Oh je, die Idee ist ja schon beinahe 3 Jahre alt, da muss ich mal überlegen ... ursprünglich stammt sie von meinem Wunsch, auch mal einen eigenen Superheldencomic zu machen. Ich wollte aber keinen heroischen Stereotypen mit Zahnpastalächeln und Mukis aus Stahl – ich stehe mehr auf die Superhelden, die auf den ersten Blick gar nicht danach aussehen. Ein Besuch im Irish Pub brachte dann die Idee: nachdem ich mir einen Cider bestellt habe (eine Art Apfelwein, für alle die, die es noch nicht wussten ;)), bemerkte ich spaßeshalber, dass sich das ja auf „Spider“ reimen würde. Und von Spiderman zu Ciderman, der Persiflage auf konventionelle Superhelden, war der Schritt dann nicht mehr allzuweit.



Woran arbeitest du gerade?
Gerade arbeite ich unter Hochdruck an der 2. Episode von „Palm Beach Two“, die ich gerne als Doppelband mit Episode 1 auf dem Comic Salon in Erlangen herausgeben möchte. Ich freue mich schon sehr auf die Fertigstellung, denn ich habe zum ersten Mal eine Fremdfigur in einen meiner Comics integriert – den „Unheimlichen Kakerlak“ von Elbe Billy! Und ich bin schon sehr auf die Reaktionen gespannt – sofern ich es bis Erlangen schaffe. Noch bin ich guter Dinge, wobei sich 58 Seiten leider nicht von alleine zeichnen ... dafür wird das Comicheft dann wenigstens dick! Den Teaser zu 1. Episode gibt es hier: Palm Beach Two #1



Wann hast du mit dem Comicschreiben und Zeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Also gezeichnet habe ich eigentlich schon, seit ich einen Stift halten konnte (das hat mir zumindest meine Mama gesagt!), wobei die Range von „selbst kritzeln“ über „Abpausen“ sowie „Abmalen“ so ziemlich alles enthielt. Ich konnte mich schon als kleines Kind für Bilderbücher begeistern sowie für Zeichentrickserien und -filme aller Art und habe dann, als ich lesen konnte, die Cartoon- und Comicbücher meiner Eltern rauf und runter gelesen (z. B. Die Schlümpfe, Die Peanuts, Donald Duck, Garfield, Ottifanten, Uli Stein, Mordillo, etc.). Da ich neben dem Lesen in der Schule natürlich auch das Schreiben gelernt habe, hatte ich plötzlich die Möglichkeit meine einfachen Zeichnungen in Bilder mit Sprechblasen und Text zu verwandeln.

Hauptinspirationsquelle waren die Ottifanten Cartoons, denn ich zeichnete insgesamt bestimmt 20 Bildergeschichten mit den kleinen Elefanten (ich glaube, ich war 6 oder so). Allerdings mehr im Bilderbuchstil – also noch keine Panels, sondern Vollformatbilder. Während meiner Grundschulzeit, habe ich dann mit meiner Freundin von damals Bilderbücher gemacht (wir haben’s sogar einmal in die lokale Presse geschafft) und auf dem Gymnasium hab ich dann neben den Cartoons irgendwann die Mangas für mich entdeckt und so entstanden die ersten echten Panelgeschichten.



Im Lauf der Jahre bin ich dann wieder von den Mangas weggegangen, weil ich mir diesen Stil nie wirklich zu eigen machen konnte, und habe versucht meinen persönlichen Stil herauszuarbeiten – tja, und jetzt zeichne ich in einem ziemlich extremen, wie es mal jemand sehr treffend ausgedrückt hat, „Hybridstil“ (inspiriert von Animation, Cartoon, Comic und Manga) mit einer zugegebenermaßen sehr merkwürdigen Art von Humor ;)

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:
Da ich im Bekanntenkreis einen großen Fundus an Lesestoff hatte und mein Taschengeld als Kind auch nicht gerade „üppig“ war, hab ich relativ spät angefangen mir eigene Comics zu kaufen. Mein erster eigener Comic war auch ein Manga – und zwar der erste Band von „Dragonball“ ;) Mein erster Comic kam irgendwann danach: „Who the f*** is Faust?“ von Flix (da war ich, glaube ich, gerade in der Germanistikphase).

Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein?
Auch wenn’s klischeemäßig ist, aber ich wäre gern „Superman“! Eine Woche lang diese tollen Kräfte zu haben ... ha ha, da lässt sich doch einiges mit anfangen :D (ich würde mit einer Weltumrundung anfangen ;))

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?
„Gestrandet in dieser Welt“ von Sebastian Kempke „The lonely Zombie“ von Dennis Nowakowski, “Struwelpeter & Paulinchen stranden in Japan” von David Füleki „A week on dead earth” von Christian Krank

Danke für das Interview!

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Weitere Links + Interviews:

Mehr von Kartrin Felder auf myComics.de: Reality 2.0, Red Ace...

Katrin Felder online: www.kfcomics.de

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern gibt es hier: myComic-Interviews
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