Mittwoch, 12. August 2009

San Diego Comic-Con

San Diego Comic-Con, Tag 1

DIE CON PLATZT…



…und zwar aus allen Nähten. Musste man sich in den letzten Jahren schon immer Gedanken darüber machen, ob das ehrwürdig-bombastische Messe-Gebäude direkt an San Diegos dufter Hafenanlage aufgrund des Ansturm der ganzen Film-, Comic-, Manga-, Merchandising-, Autogramm-, Sammel-, Einsack & Abgreif-, Walking Charakter- und Hilfe-ich-bin-zwei-Öltanks-Nerds nicht aus den Angeln gehoben wird – so war das in diesem Jahr überflüssig, weil ganz offensichtlich: Ja, die Con braucht Raum! Viel mehr Raum! Kein Wunder, waren doch die Tickets 2009 so gefragt wie Megan Fox im Prinzessin-Leia-Tatooine-Sklaven-Outfit. Und das trotz aller Versuche, das diesjährige Spektakel durch schweinische Viren, sauteure Hotels und Headhunter-Horrormeldungen aus dem nachbarschaftlichen Mexiko in letzter Sekunde noch zu torpedieren.

So war auch der erste Anblick, der sich uns bot, nachdem wir uns von einem freundlichen, aber offensichtlich etwas desorientierten und desdeodorierten Cab-Driver zur Con bugsieren ließen, konsequenterweise Menschen. Oder besser gesagt: eine Menschenschlange. Wobei es „Menschenmassen“ vielleicht noch besser träfe. Einigen wir uns doch einfach auf eine kaum übersehbare wogende, wabernde nicht näher zu beschreibende Einheit aus Körpern, Armen, Beinen, Nylon und luftundurchlässigem Polyester, die offensichtlich nur das eine Ziel hatte: sich jetzt sofort und gleich in die Hallen des heilversprechenden Mediums zu stürzen. Sicher nicht zuletzt wegen der dort harrenden Air Condition, die in himmelhochjauchzender Konkurrenz zu außenseitig gefühlten 45°C stand.

Der schlaue Teutone passiert daraufhin das Spalier der wartenden, schwitzenden, mehr oder weniger adrett kostümierten Normalsterblichen, spitzelt sich zum Presseschalter und wirft nonchalant seinen Ver.di-Ausweis aufs Tableau. Noch eine Weile darüber nachsinnend, was die Volunteer-Tussi mit ihrem ebenso nonchalanten „No onsight registration!“ gemeint haben könnte, stellt man sich zu den anderen 300 000 transpirierenden Nerds in die Schlange und versucht sich im Schlagschatten des 2 x 2 Meter großen Wonder Woman–Imitats vor der mittlerweile mit gefühlten 100° C lächelnden Sonne Kaliforniens zu verbergen. Oh, ja… die Con platzt aus allen Nähten – und offensichtlich nicht nur die…



Fortsetzung: Comic-Con Tag 2: Von Bojen und Schwimmern

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